Das Post – Pill - Syndrom

Online-Veranstaltung am Montag, 11.09.2023, 18.00 - 19.30 Uhr

Seit einigen Jahren bemerken wir im FFGZ, dass aktuell wieder viele Menschen auf der Suche nach Alternativen zu hormonellen Verhütungsmitteln sind und die „Pille“ absetzen.

Dafür gibt es unterschiedliche Beweggründe, die von Unverträglichkeiten, Risiken und Nebenwirkungen über anstehenden Kinderwunsch gehen - bis hin zu dem Wunsch den Zyklus und Körper ganz ohne künstliche Hormone zu erleben.

Allerdings verläuft das Absetzen der Pille häufig nicht so reibungslos, wie erwartet. Viele sehen sich mit gesundheitlichen Folgen konfrontiert, wie einem langen Ausbleiben der Menstruation, Stimmungsschwankungen, Migräne, Haarausfall, unerwünschter Gewichtszunahme, Akne oder Probleme mit der Schilddrüse. Das Post-Pill-Syndrom mit einem Komplex an Symptomen ist vielen Menschen nicht bekannt und es gibt bislang wenige Anlaufstellen und Beratungsmöglichkeiten.

 

Wie äußert sich das Post-Pill-Syndrom?

Die Auswirkungen des Post Pill Syndroms sind vielfältig und umfassen eine Reihe von körperlichen und psychischen Symptomen, welche für die Betroffenen oftmals mit Alltagseinschränkungen und einer erheblichen Senkung der Lebensqualität einhergehen.

Zu den häufigsten Symptomen des Post Pill Syndroms zählt zum unter anderem die Post Pill Amenorrhö, also ein langes Ausbleiben der Regel bzw. eine sehr unregelmäßige Menstruation mit verlängertem oder verkürztem Zyklus. Dies kann gesundheitliche Folgen mit sich bringen.

Neben der Amenorrhö gelten auch eine starke Blutung und verstärkte Regelschmerzen als Symptom des Post Pill Syndroms, ebenso wie eine generelle Verschlimmerung des Prämenstruelles Syndroms (PMS) mit starken Stimmungsschwankungen, Depressionen und/ oder Angststörungen, Brustspannen, Wassereinlagerungen, Kopfschmerzen bis hin zu einer Migräne.

Oft treten auch Probleme mit der Schilddrüse auf, eine häufig unentdeckte Folge, zu der es Aufklärung bedarf. Häufig unbesprochen bleiben Symptome wie Libidoverlust, vaginale Beschwerden sowie Darmprobleme.

Ebenso erhalten einige Menschen nach dem Absetzen der Pille die Diagnose für das Polyzystische Ovarial – Syndrom (PCOS), wenn sich der Hormonhaushalt danach nicht wieder eingespielt hat. Auch das kann viele Fragezeichen mit sich bringen.

Weiterhin sind nach Absetzen der „Pille“ einige Menschen mit Fruchtbarkeitsdefiziten konfrontiert, die so nicht erwartet und geplant hatten. Vor allem, wenn das Weglassen von hormonellen Verhütungsmitteln auf einem Kinderwunsch beruht, können starke Druck- und Ohnmachtsgefühle die Folge sein, wenn es aufgrund von einem durcheinander gebrachten Hormonsystem zu Fertilitätsverzögerungen kommt.

Viele dieser Themen sind mit Scham behaftet und dies macht das Post- Pill- Syndrom immer noch zu einem Tabuthema in der frauenspezifischen Gesundheit.

Es werden Räume gebraucht, in denen ein ehrlicher Austausch unter Betroffenen in sicherem Rahmen stattfinden kann.

Wir wollen deshalb in einer Online-Veranstaltung über Symptome und Beschwerdebilder informieren und mögliche Wege der Behandlung und Gesundwerdung aufzeigen. Im Anschluss an den Vortrag wird es Raum für Fragen geben.

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Weitere Veranstaltungen im FFGZ

Neue Workshopreihe „Zykluswissen und Verhütungskompetenz“

Für Viele bleibt nun die Frage, wie verhüten, wenn nicht hormonell? Aus diesem Grund haben wir eine Workshopreihe ins Leben gerufen, die dieser Frage nachgeht und vor allem ganz praktisch und individuell 3 Zyklen begleitet. 

Wer den eigenen Zyklus kennt und die Zyklus-Zeichen lesen kann, kann so selbstbestimmt verhüten und schwanger werden.

In drei Workshops lernt Ihr Euren eigenen Zyklus besser kennen, lernt Zyklus-Zeichen zu „lesen“ über Temperaturmessung, Schleimbeobachtung und das Ertasten des Gebärmutterhalses.

Der erste Termin ist der Wissensvermittlung gewidmet. Das Wissen zu Zyklusbeobachtung und Zyklus-Zeichen setzt Ihr bis zum zweiten Termin um.

Zum zweiten Termin besprechen wir gemeinsam Eure Zyklusbeobachtungen, werten sie aus und beantworten Fragen. Dadurch könnt Ihr den nachfolgenden Zyklus noch einmal besser beobachten und damit einschätzen lernen. Der dritte Termin gibt die Möglichkeit, die Beobachtungen erneut auszuwerten. Über Wissen, Erfahrung und Reflexion wird eine eigene Zykluskompetenz entwickelt, die es ermöglicht, selbstbestimmt zu verhüten und schwanger zu werden.

Diese Projekte werden ermöglicht mit der Unterstützung der DLKB-Stiftung und des Paritätischen BERLIN und sind kostenfrei.

Tipp: Regelmäßig finden hier im FFGZ Workshops zu Diaphragma und Portiokappe statt.
Beide Verhütungsmethoden sind sehr gut mit Zyklusbeobachtung zu kombinieren.
 

Auch unsere „Know your Body“Workshopreihe geht in die nächste Runde!

Wir starten mit „Let‘s go deeper“ und widmen uns dort der Vertiefung von Körperwissen mit Klitoraler Anatomie, Beckenbodenbasics, Squirting und Co.
Mittwoch, 13.09.2023 18:00 Uhr „Lets go deeper“
 

In „There will be blood“ wollen wir uns über den Umgang mit PMS und Zyklusbeschwerden austauschen.
Mittwoch, 20.09.2023 18:00 Uhr „There will be blood“

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Für Informationen zum Thema Hormone und Zyklus empfehlen wir die clio 91 „Hormone und Rhythmen“.

Infos zum Thema PCOS und weiteren gynäkologischen Beschwerden findet ihr in der
clio 88 „Gynäkologie im Fokus“.

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