Sicher? Natürlich! Diaphragma, Portiokappe und Zyklusbeobachtung im FFGZ

Hormonfreie Verhütung rückt immer mehr in den Fokus vieler Menschen, die sich eine natürliche, selbstbestimmte Alternative zu hormonellen Methoden wünschen. Doch leider sind gerade diese Methoden von vielen Mythen umrankt. Heute möchten wir drei beliebte Methoden der hormonfreien Verhütung genauer vorstellen und gängige Missverständnisse aufklären.

1. Das Diaphragma ist unsicher

Ein häufig gehörtes Vorurteil ist, dass das Diaphragma unsicher sei. Tatsächlich hängt die Sicherheit stark von der richtigen Anwendung ab. Eine individuelle Anpassung durch Fachpersonal und das Übungsgemäße Einsetzen sind entscheidend für eine hohe Schutzwirkung. In Kombination mit einem spermiziden Gel ist das Diaphragma eine zuverlässige und sichere Methode.

2. Die Portiokappe gibt es nicht mehr

Jein. Es stimmt nicht, dass die Portiokappe nicht mehr existiert. Zwar wurde der Vertrieb in Deutschland eingestellt, doch sie ist weiterhin bei uns im FFGZ Berlin erhältlich. Die Portiokappe funktioniert ähnlich wie das Diaphragma und verschließt den Muttermund. Sie ist genauso sicher bei richtiger Anwendung und Größe.

3. Dein Zyklus muss regelmäßig sein, um mit Zyklusbeobachtung zu verhüten

Viele glauben, dass die Natürliche Familienplanung (NFP) nur bei einem exakten 28-Tage-Zyklus funktioniert. Doch das ist ein Irrtum! Zyklusbeobachtung beruht darauf, deine individuellen Körpersignale, wie die Basaltemperatur und den Zervixschleim, zu deuten. Auch bei unregelmäßigem Zyklus ist eine sichere Anwendung möglich, wenn du dich mit deinem Körper auseinandersetzt.

4. Zu guter Letzt: Der Pearl-Index ist das Maß aller Dinge...

Der Pearl Index gibt an, wie viele von 100 Frauen, die ein Jahr lang mit einem bestimmten Mittel verhüten, in diesem Zeitraum trotzdem schwanger werden. Der Pearl-Index wird oft als Standardmaß für die Sicherheit von Verhütungsmitteln verwendet, doch seine Aussagekraft ist begrenzt. Die Werte unterscheiden nicht immer klar zwischen idealer Anwendung (Methodensicherheit) und realer Nutzung (Anwendungssicherheit), was zu Verwirrung führen kann. Zudem gibt es keine einheitlichen Standards für die Datenerhebung – Faktoren wie die Altersstruktur, Anwendungsfehler oder die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs beeinflussen die Ergebnisse stark. Expert*innen empfehlen daher, statt des Pearl-Index verstärkt auf realistische Gebrauchssicherheit zu achten. Und die hängt z.B. davon ab, wie vertraut die Anwender*innen mit dem Verhütungsmittel sind. Deswegen gibt es bei uns einen richtigen Workshop zu Portiokappe und Diaphragma :)

Also:

Barrieremethoden wie das Diaphragma und die Portiokappe sowie die Zyklusbeobachtung gehören zu den ältesten Verhütungsmethoden der Welt und wurden immer wieder weiterentwickelt. Eine bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und der gewählten Methode ist der Schlüssel zu einer sicheren Anwendung.

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Unser Angebot:

Workshop zu Diaphragma und Portiokappe

In unserem Rundumworkshop werden Handhabung und Wirkungsweise der Verhütungsmittel erklärt, das Mittel der Wahl individuell angepasst und die Anwendung erlernt.

Das Angebot umfasst Beratung, Anpassung, Überprüfung und findet in der Regel einmal pro Woche zu wechselnden Zeiten statt.

Ein Überblick über unsere aktuellen Termine:

  • Dienstag, 04.03. 11.00 Uhr

  • Mittwoch, 12.03. 14.00 Uhr

  • Donnerstag, 27.03. 14.00 Uhr

  • Donnerstag, 10.04. 11.00 Uhr

Hier geht es zum Anmeldeformular für unsere Beratungsangebote.

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Veranstaltung im Frauenmärz: Verhütung abseits des Mainstream

Da hormonfreie Verhütung ein Dauerbrenner in der Frauengesundheit ist, widmen wir diesem Thema im Rahmen des Frauenmärz Tempelhof - Schöneberg eine eigene Veranstaltung

Verhütung abseits des Mainstream: Montag, 10.03.2025, 18:00 Uhr

Seit über 40 Jahren berät das FFGZ Berlin zu hormonfreier Verhütung.

Erlebt einen spannenden Ausflug in die Geschichte der Frauengesundheitsbewegung und erfahrt alles über die Anwendung von Diaphragma und Portiokappe.

Die Veranstaltung ist kostenlos!

Infos und Anmeldung

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Zykluswissen und Verhütungskompetenz (Workshop über 2 Abende)

Mo 28.04. / 26.05. 18.00–20.00 Uhr

Verhütung mittels Zyklusbeobachtung

Durch genaues Beobachten des Zyklus mit Zuhilfenahme der Schleimbeurteilung und dem Ertasten des Muttermundes sind wir in der Lage, den Zyklus auf seine fruchtbaren Tage hin zu beurteilen und damit selbstermächtigt zu verhüten. Viele Frauen sind verunsichert, wie sie die Zykluszeichen beurteilen sollen, um sicher zu verhüten. Dem wollen wir in unserer Workshopreihe "Zykluswissen und Verhütungskompetenz" nachgehen, gemeinsam Zyklus-Zeichen erkennen, besprechen und beurteilen.

Infos und Anmeldung

Online-Veranstaltung: Welches Verhütungsmittel passt zu mir? 

Mittwoch, 02.04.2025 18:00 Uhr

Spi­ra­le, Por­tio­kap­pe, Pille - Wel­ches Ver­hü­tungs­mit­tel passt zu mir?

Die­ser Input bie­tet die Mög­lich­keit sich die ver­schie­de­nen Ver­hü­tungs­me­tho­den noch mal ge­nau­er an­zu­schau­en – wel­che Ver­hü­tungs­mit­tel gibt es ei­gent­lich, was muss ich be­ach­ten und wel­ches passt ei­gent­lich am bes­ten in mei­nen All­tag, meine Se­xua­li­tät und zu mei­nen Be­dürf­nis­sen?

Wir schau­en uns die ganze Ver­hü­tungs­pa­let­te an: wir be­spre­chen die Wir­kungs­wei­se von hor­mo­nel­len Ver­hü­tungs­mit­teln und die An­wen­dung von hor­mon­frei­en Me­tho­den.

So wol­len wir etwas Ori­en­tie­rung in der Welt der Ver­hü­tungs­mit­tel geben und se­xu­el­le und re­pro­duk­ti­ve Selbst­be­stim­mung zu för­dern.

Infos und Anmeldung

Lesetipp: clio91 "Hormone und Rhythmen"

Diese Ausgabe widmet sich den vielfältigen Auswirkungen von Hormonen auf den Körper: von Menstruation und Fruchtbarkeit über die Rolle der Schilddrüse bis hin zu den hormonellen Veränderungen ab 40. Kritisch beleuchtet wird zudem die Geschichte und Gegenwart der Pille – ihre Chancen, Risiken und das ambivalente Verhältnis junger Menschen zu hormoneller Verhütung.

Ein spannender Einblick in Zykluswissen, hormonelle Balance und die Alternativen zur Pille!

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