Aktuelle Themen der Frauengesundheit

                                                                               Veröffentlichung 12.02.2020

Liebe Frauen, liebe Kolleg_innen, liebe Interessierte,
wir haben wieder Informationen zu wichtigen Themen zusammengestellt, viele verknüpft mit Angeboten des FFGZ e.V. Berlin.

Gern kann dieser Newsletter weitergegeben werden. Alle Interessierte, die unseren Newsletter noch nicht erhalten, können sich unter folgendem Link anmelden https://www.ffgz.de/newsletter-anmeldung/

Das FFGZ-Team

Die Infos sind zusammengestellt von Cornelia Burgert.

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Stoffwechselveränderungen ab 50+

Frauen bemerken oft im Zusammenhang mit ihren Wechseljahren, dass sich der Stoffwechsel verändert. Im Laufe des Älterwerdens wird dieser langsamer und die Regenerationskraft des Körpers lässt nach. Nicht nur Abgeschlagenheit oder eine Gewichtszunahme können auftreten, der Cholesterinspiegel und der Blutdruck verändern sich ebenfalls. Durch eine entsprechende Ernährungs- und Lebensweise können diese Veränderungen vermieden bzw. gemildert werden. So wird die Voraussetzung geschaffen, sich bis ins hohe Alter fit und gesund zu fühlen.

Infoveranstaltung: Montag, 17.02.2020, 19 Uhr → Link
Anmeldung: info@ffgz.de, 030-2139597

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Was hat der Stoffwechsel mit der Schilddrüse zu tun?

Wenn sich Veränderungen im Stoffwechsel bemerkbar machen, können sie auch einen Einfluss auf die Schilddrüse haben. Doch Schilddrüsenerkrankungen werden häufig erst viel zu spät diagnostiziert und können trotz Behandlung nur unzureichend wieder rückgängig gemacht werden.
Selbst ohne auffällige Werte oder Ultraschallbild können deutliche Symptome einer Über- oder Unterfunktion (Angstzustände, erhöhtes Cholesterin, Gewichtszunahme) auftreten und sich die Erkrankung erst später anhand von Laborwerten etc. zeigen.
Dies gilt besonders für Frauen, da sie von der häufigsten Schilddrüsenerkrankung, einer durch die Hashimoto verursachten Unterfunktion, zehnmal häufiger betroffen als Männer sind.
Hierzu bietet das FFGZ Beratung, Infoveranstaltung und die ganzheitliche Broschüre „Schilddrüse – kleines Organ mit großer Wirkung“,

Infoveranstaltung: Montag, 11.05.2020, 19 Uhr → Link
Anmeldung: info@ffgz.de, 030-2139597

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Endometriose verstehen – Bewältigungsstrategien kennen lernen

Seit vielen Jahren bietet das FFGZ Unterstützung beim Thema Endometriose an, in Form von Beratung, Veranstaltungen und der Broschüre „Endometriose verstehen – Meinen Weg gehen“.
Endometriose ist eine weit verbreitete gynäkologische Erkrankung, die vor allem junge Frauen trifft. Hauptsymptom sind starke Schmerzen vor allem während der Menstruation. Es dauert im Durchschnitt zehn Jahre bis zur richtigen Diagnose. Es besteht die Gefahr, dass die Beschwerden chronisch und immer stärker werden. Auch die Fruchtbarkeit kann beeinträchtigt werden. Daher ist eine frühzeitige, umfassende Behandlung wichtig. Vieles kann jede betroffene Frau selbst für sich tun.
Die Endometriose-Vereinigung Deutschland hat nun die Broschüre „Endometriose kommt selten allein – Begleitende Beschwerden und Krankheiten“ veröffentlicht, sie steht als Download auf deren Website www.endometriose-vereinigung.de

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Stress macht morsche Knochen - Studie zeigt, dass sich psychische Belastungen negativ auf den Knochenstoffwechsel auswirken

Akuter und chronischer Stress „fahren“ langfristig in die Knochen. Zu diesem Ergebnis kam ein Forschungsteam unter der Leitung der Potsdamer Sport- und Gesundheitssoziologin Prof. Dr. Pia-Maria Wippert. In einer Studie konnten sie nachweisen, dass sich eine längere physiologische Belastung wie chronischer Stress oder aber ein frühkindliches Trauma auch Jahre später noch negativ darauf auswirken, wie sich unser Knochenstoffwechsel an hohe Stressbelastungen anpassen kann.
In einem ersten Schritt fanden die Forschenden heraus, dass sich der Knochenstoffwechsel während einer akuten Depressionsepisode an die erhöhte Belastung anpasst. In einem zweiten Schritt gelang es dem Team zu zeigen, dass diese Anpassung – unabhängig vom Geschlecht – unterschiedlich stark ausfällt und die Ursachen dafür in der biografischen Belastung einer Person zu suchen sind. Konkret gibt es bei Menschen mit einer hohen physiologischen Belastung, z.B. durch chronischen Stress, gar keine oder eine nur noch reduzierte anabole Anpassung. Menschen, die ein frühkindliches Trauma erlebt haben, zeigen durch die damit einhergehende höhere Stressreaktivität während einer Depressionsepisode wiederum eine überschießende anabole Reaktion. Bei beiden biografischen Belastungsformen steigt das Risiko einer geringeren Knochenmineraldichte. Diese Erkenntnis könnten ein wesentlicher Schritt für die Prävention altersbedingter Erkrankungen wie Osteoporose und Arthrose.
Pia-Maria Wippert und ihre Potsdamer Kollegin Karin Würtz-Kozak hatten 2015 damit begonnen, die Wechselwirkungen zwischen Depressionen, neuroendokrinen Stressreaktionen und dem Knochenstoffwechsel zu untersuchen. Zu den Ergebnissen der Studie: www.karger.com/Article/Abstract/503640

Zum Thema Knochenstoffwechsel und wie Frauen ihn positiv beeinflussen können, bieten wir neben der Broschüre „Wechseljahre – praktische Begleitung für diese Lebensphase“ die
Infoveranstaltung „Osteoporose – Prävention und Behandlung“
Montag, 18.05.2020, 18 Uhr → Link
Anmeldung: info@ffgz.de, 030-2139597

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Gewalt gegen Frauen – Zahlen weiterhin hoch – im FFGZ gibt es die Beratungsstelle zu den gesundheitlichen Folgen sexueller Gewalt

Am „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ stellte Bundesfrauenministerin Franziska Giffey die neuen Zahlen der Kriminalstatistischen Auswertung zu Partnerschaftsgewalt 2018 des Bundeskriminalamtes vor. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen weiterhin hoch und sogar in einigen Bereichen noch leicht gestiegen. 81,3 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Die aufgeführten Zahlen bilden nur jene Straftaten ab, die überhaupt zur Anzeige gebracht wurden. Die Dunkelziffer ist weitaus höher: Nach sogenannten Dunkelfeldstudien ist jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen (also nicht nur von Partnerschaftsgewalt). Statistisch gesehen sind das mehr als 12 Millionen Frauen.
Nun wurde die bundesweite Initiative „Stärker als Gewalt“ gestartet, in der sich bislang 13 Organisationen zusammengeschlossen haben, die im Bereich Hilfe und Unterstützung aktiv sind. Die Initiative wendet sich ausdrücklich an betroffene Frauen und Männer, aber auch an ihr Umfeld. Die neue Internetseite der Initiative bündelt eine Vielzahl an Hilfs- und Beratungsangeboten: www.stärker-als-gewalt.de
Die Initiative ist eingebettet in ein Gesamtprogramm der Bundesregierung zur Bekämpfung von Gewalt gegenüber Frauen und ihren Kindern im Rahmen der Umsetzung der Istanbul-Konvention und des Koalitionsvertrags.
Hilfe und Rat gibt es auch beim bundesweiten Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Unter der Nummer 08000 116 016 bekommen Betroffene und ihr Umfeld Unterstützung und Informationen, zum Beispiel über Beratungsstellen in ihrer Nähe.
Im FFGZ gibt es seit vielen Jahren die Beratungsstelle zu den gesundheitlichen Folgen sexueller Gewalt, an die sich Frauen ratsuchend wenden.
Die Termine der Infoveranstaltungen und Kurse der nächsten Monate sind im Link
https://www.ffgz.de/beratung/beratungsstelle-gesundheitliche-folgen/

Und clio 87: „Selbstbestimmt! Frauengesundheit braucht Selbstermächtigung“greift das Thema auf.

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Alternative Menstruationshygiene – die Menstruationstassen

Erstmals zeigt ein wissenschaftlicher Review, dass Menstruationstassen sicher anzuwenden und ebenso effektiv sind wie Tampons und Binden. Rund 70 % der Frauen, die sich erst einmal an die Verwendung von Menstruationstassen gewöhnt hätten, wollten sie auch weiterhin benutzen, heißt es in einem Bericht in Lancet Public Health (2019; doi:10.1016/S2468-2667(19)30111-2)
Allerdings ist vielen Mädchen und Frauen gar nicht bewusst, dass es neben Binden und Tampons auch noch die Möglichkeit gibt, eine Menstruationstasse zu verwenden, wie der systematische Review von 43 Studien mit insgesamt 3.300 Teilnehmerinnen zeigt. In 3 Studien aus Ländern mit hohem Einkommen hätten nur 11 bis 33 % der Mädchen und Frauen über Menstruationstassen Bescheid gewusst.
Der Auslaufschutz ist für Mädchen und Frauen eines der wichtigsten Kriterien: Insgesamt 4 Studien mit 293 Teilnehmerinnen verglichen den Auslaufschutz verschiedener Monatshygieneprodukte. Und es zeigte sich, dass Menstruationstassen den gleichen Auslaufschutz bieten wie Binden oder Tampons, in einer Studie schnitten die Tassen sogar besser ab.
Auch hinsichtlich der Sicherheit von Menstruationstassen kommt der Review zu einem positiven Ergebnis: Es zeigte sich kein erhöhtes Risiko für Infektionen im Zusammenhang mit der Verwendung von Menstruationstassen – weder bei europäischen und nordamerikanischen noch bei afrikanischen Mädchen und Frauen.
In 4 Studien mit insgesamt 507 Frauen hatten Menstruationstassen keinen negativen Effekt auf die Vaginalflora. Und in Studien, in denen Vagina und Zervix nachuntersucht wurden, fanden sich keine Gewebeverletzungen durch die Verwendung von Menstruationstassen.
Im FFGZ gibt es neben den Menstruationstassen auch die bewährten Menstruationsschwämmchen,
zu bestellen siehe Link https://www.ffgz.de/bestellen/accessoires/

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Modellprojekt biko belegt Bedarf für Kostenübernahmen für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel

Familienplanung ist ein Menschenrecht. Aber auch in Deutschland können sich viele Frauen die Kosten für Verhütungsmittel einfach nicht leisten – das geht aus der Abschlussevaluation zum Modellprojekt „biko – Beratung, Information und Kostenübernahme bei Verhütung“ hervor, deren Ergebnisse auf einer Fachtagung im Bundesfrauenministerium vorgestellt wurden. Für Frauen mit wenig Geld besteht demnach hoher Bedarf an der Kostenübernahme verschreibungspflichtiger Verhütungsmittel.
Das Land Berlin ist das einzige Bundesland, das diese Kosten für Menschen über 22 mit geringfügigem Einkommen übernimmt. Darunter fallen auch die Barrieremethoden Diaphragma und Portiokappe, die sich Frauen im FFGZ anpassen lassen können. Für eine Beratung incl. Anpassung ist eine Terminabsprache erforderlich.
https://www.ffgz.de/beratung/verhuetungsberatung/

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Schwangerschaftsabbruch in Deutschland – der Kampf gegen Windmühlenflügel……

Seit über 100 Jahren gibt es den Kampf gegen den §218 StGB. Die Novellierung des §219a StGB im letzten Jahr war keine. Frauen stehen in Deutschland immer mehr vor der Situation, dass es kaum noch Ärzt_innen gibt, die eine Abtreibung durchführen. Und der Diskurs darum heizt sich auf. Hier drei wichtige Informationen zu diesem Thema:

  • Es gibt breite zivilgesellschaftliche Unterstützung für den Alternativbericht an den UN-Fachausschuss zum Schwangerschaftsabbruch und reproduktiven Rechten von Frauen*1 in Deutschland.66 zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützen den Alternativbericht, den die German Alliance for Choice (GAfC) am 02.02.2020 an den zuständigen Ausschuss für die Umsetzung der UN Frauenrechtskonvention (CEDAW) nach Genf gesendet hat. Mit der Anrufung des CEDAW-Ausschusses soll über das bestehende Kontroll- und Staatenberichtsverfahren internationaler Druck auf die Bundesregierung aufgebaut werden. Dazu liefert der GAfC-Bericht detaillierte Informationen zur aktuellen Situation in Deutschland.
    Der Bericht beschreibt die weitreichenden Folgen für Frauen* durch die Verortung der gesetzlichen Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch in den Paragraphen 218 und 219 des Strafgesetzbuches. Dies betrifft bereits die Möglichkeiten, sich zum Schwangerschaftsabbruch zu informieren, das Procedere vor einer Abtreibung und die Wahlfreiheit der Methoden.
    Der Bericht verweist zudem auf eine zunehmende Verschärfung der ärztlichen Versorgungslage. Diese trifft Frauen* in ländlichen oder katholisch geprägten Regionen besonders hart. Die Qualität der gesundheitlichen Versorgung von Frauen* ist nicht gesichert. Evidenzbasierte Leitlinien und medizinische Qualitätsstandards zum Schwangerschaftsabbruch fehlen. Die Behandlung des Themas Schwangerschaftsabbruch in der Mediziner*innenausbildung ist nicht gewährleistet.
    Die daraus resultierenden Einschränkungen der Selbstbestimmung von Frauen* führen zu einer anhaltenden Verletzung der international verbrieften Rechte aller Frauen* in Deutschland.
    https://tbinternet.ohchr.org/_layouts/15/treatybodyexternal/SessionDetails1.aspx?SessionID=1389&Lang=en
  • Die Broschüre "How To Abtreibung" informiert niedrigschwellig über den Status Quo in Deutschland und setzt sich klar für das Recht auf Abtreibung für jede ungewollt Schwangere ein. In der aktualisierten dritten Auflage, unterstützt vom Frauenreferat der Stadt Frankfurt, wurde auch die Überarbeitung des § 219 StGB im Frühjahr 2019 aufgenommen. Die Broschüre kann bei dem Bündnis für körperliche Selbstbestimmung Frankfurt oder beim Black Mosquito Versand bestellt werden - bfks.ffm@web.de  und steht kostenfrei zum Download zur Verfügung:
    https://bfksffm.wordpress.com/mediathek/broschuere-how-to-abtreibung-in-deutschland-comic/
  • Auch das pro familia magazin Nr. 1/2020 nimmt sich dieses Themas an: „Gegner*innen sexueller und reproduktiver Rechte“, www.profamilia.de , info@profamilia.de
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