Veröffentlichung 10.03.2016
Liebe Frauen, liebe Kolleg_innen, liebe Interessierte, wir haben Infos aus unserer Arbeit und weitere interessante Informationen aus dem (Frauen)-Gesundheitsbereich zusammengestellt und freuen uns über Ihr Interesse. Gern kann der Newsletter weitergegeben oder auf Facebook-Seiten gestellt werden. Als ersten Punkt bei den inhaltlichen Themen greifen wir erneut die aktuelle Situation von geflüchteten Menschen im Gesundheitsbereich auf. Viele Organisationen, Verbände, Ehrenamtliche machen sich stark für eine strukturelle Verbesserung. Auch wir sind mit spezifischen Angeboten für geflüchtete Frauen dabei.
Herzliche Grüße Cornelia Burgert
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Unsere neue Website ist online und klar sowie übersichtlich strukturiert. Wir freuen uns sehr über die positiven Rückmeldungen dazu. Eine wichtige Neuerung: Alle, die zukünftig gern automatisch unsere Newsletter und Pressemitteilungen erhalten möchten, können sich über die Website selbst bei der Newsletter-Anmeldung eintragen. Hier ist der Link dazu https://www.ffgz.de/home/newsletter-anmeldung.html
- Auf unserer Facebook-Seite posten wir regelmäßig wichtige Informationen und Links zu Frauen-Gesundheit, gern auch zu feministischen Diskussionen und Positionen. Diese Seite ist für alle einsehbar. Wer selbst auf Facebook ist, kann uns natürlich auch abonnieren und die Infos weitergeben und teilen. https://www.facebook.com/ffgzberlin/
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Druckfrisch und aktualisiert erschienen ist unsere Broschüre „Wechseljahre – Praktische Begleitung für diese Lebensphase“. Sie gibt einen umfassenden Blick auf diese Lebensphase, zum einen mit vielen praktischen Selbsthilfe-Tipps und einer Einschätzung zu Natürlichem Progesteron wie auch der Hormontherapie, zum anderen enthält sie Kapitel zu Frauen und Herz, zur Knochengesundheit und zur Psychischen Gesundheit, zum Umgang mit Natürlichem Progesteron und anderen bioidentischen Hormonen wie auch der Hormontherapie. Es fällt auf, dass zwar die Verordnung der Hormontherapie zurückgegangen ist, doch die Verschreibung von Psychopharmaka in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Auch gibt es immer wieder Bestrebungen, die Hormontherapie salonfähig zu machen, was zu Verunsicherungen der Frauen führt. Und die Risiken werden heruntergespielt, obwohl u.a. das Risiko von Eierstockkrebs unter Hormoneinnahme signifikant steigt. Ein Ende der Medikalisierung ist nicht in Sicht. https://www.ffgz.de/bestellen/broschueren/wechseljahre-praktische-begleitung-fuer-diese-lebensphase.html
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Hier ist das aktuelle Programm mit Terminen bis zum Sommer https://www.ffgz.de/fileadmin/user_upload/dokumente/Programm_02_2016.pdf
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Vorankündigung von clio 82
Im Mai erscheint die nächste clio mit dem Schwerpunkt „Krebsfrüherkennung“, u.a. zu der aktuellen Diskussion in der Vorsorge und Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, Gebärmutterkörperkrebs, Darmkrebs, Darmgesundheit, neues Präventionsgesetz. Sie kann gern jetzt schon vorbestellt werden, info@ffgz.de
Bessere Gesundheitsversorgung für geflüchtete Menschen in Berlin
Seit Januar 2016 wird in Berlin damit begonnen, die elektronische Gesundheitskarte (eGK) an geflüchtete Menschen auszugeben, das heißt, sie können mit dieser Chipkarte direkt einen Arzt aufsuchen. Diese Regelung gilt allerdings lediglich für alle neu registrierten Flüchtlinge in der Bundesallee. Im Lauf der nächsten Monate soll es dann die eGK für alle Geflüchteten geben. Diese Karte verringert nicht nur die Wartezeiten und Bürokratie am Landesamt für Gesundheit und Soziales LaGeSo, sie spart auch Geld. Beispiel Hamburg: Dort beträgt die jährliche Kostenersparnis durch die eGK für Flüchtlinge rund 1,6 Millionen Euro. Eine bundesweit einheitliche Gesundheitskarte für Asylbewerber ist weiterhin nicht in Sicht. In Berlin gibt es inzwischen Unterkünfte, die für geflüchtete Frauen und ihre Kinder wie auch für LGBT-Personen (Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transgender) einen spezifischen Schutzraum bieten. Nachdem lange viele junge, alleinstehende Männer kamen, sind es in den letzten Monaten zunehmend Frauen mit ihren teils noch kleinen Kindern, wahrscheinlich auch, weil der Familiennachzug erschwert wurde. Auch viele schwangere Frauen sind darunter. Wir werden uns dieses Jahr noch mehr als bisher in der Arbeit mit geflüchteten Frauen engagieren. Die Berliner Ärztekammer hat viele Informationen zur medizinischen Versorgung zusammengestellt, auch mit Listen von Ärzt_innen unterschiedlicher Fachrichtungen, die hier abrufbar sind http://www.aerztekammer-berlin.de/40presse/15_meldungen/000100_Fluechtlingshilfe.html Auch die Bundesärztekammer hat Informationen zusammengestellt. http://www.bundesaerztekammer.de/aerzte/versorgung/fluechtlinge/
Keine Lust auf „Pink Viagra“
Dieses Medikament ist mal wieder ein Beispiel, wie eine „Krankheit“ für Frauen erfunden und ihr Sexualleben medikalisiert wird – wir finden das unsäglich. Flibanserin war im August letzten Jahres als Addyi zur Behandlung einer „Hypoactive Sexual Desire Disorder“ (HSDD) von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA im dritten Anlauf zugelassen worden. Zuvor gab es massive Interventionen des Pharmaherstellers. Flibanserin soll zu mehr sexuellen Aktivitäten führen bei Frauen, doch der Effekt ist gleich Null, die Nebenwirkungen leider nicht. So dürften die geringe Wirksamkeit, die beträchtlichen Nebenwirkungen, der hohe Preis und die Kritik in der Öffentlichkeit dazu beigetragen haben, dass Addyi bislang kein wirtschaftlicher Erfolg war. Nach Recherchen der New York Times wurde das Mittel pro Woche nur 240 bis 290 Mal verschrieben. Die Gewinnerwartungen des Herstellers von 100 bis 150 Millionen US-Dollar pro Jahr dürften sich deshalb kaum erfüllen. Hier ist die kritische Stellungnahme des Heilpraktikerinnenverbands Lachesis dazu: http://www.lachesis.de/index.php/2-uncategorised/392-pink-viagra-stellungnahme Und ein kritischer Beitrag von Eva Schindele für den Deutschlandfunk: http://www.deutschlandfunk.de/sex-sells-wie-weibliche-unlust-zur-krankheit-wurde.740.de.html?dram:article_id=341955
Keine Internetsuche zu gesundheitlichen Themen über Google
Hier nochmals der Appell von Verbraucher-und Datenschützern: Wenn Sie im Internet Informationen zu (Ihren) Krankheiten, Behandlungsmöglichkeiten oder Therapieangeboten suchen, dann wählen Sie bitte immer mal eine andere Suchmachine und vermeiden Sie die regelmäßige Suche über Google. Alle Suchmaschinen, aber vor allem Google als die größte und marktmächtigste Suchmaschine, speichern die Anfragen und können diese Ihrer IP-Adresse zuordnen. Aus der Vielzahl von Anfragen werden Profile erstellt, die dann zu Daten zusammengestellt werden, die für Werbung oder weitere kommerzielle Anwendungen weiterverkauft werden. Gesundheitsbezogene Daten sind von höchster Sensibilität und die Kombination Ihrer Suchanfrage n, Internetnutzungen oder Webbesuche ergibt ein Bild, das Sie nicht unbedingt freiwillig öffentlich zur Verfügung stellen sollten. Nutzen Sie also entweder grundsätzlich eine andere Suchmaschine oder abwechselnd verschiedene. Neue Anbieter und alte Bekannte mit verbesserter Technik recherchieren heute ähnlich gut wie Google. https://duckduckgo.com https://Vivisimo.com https://Metaspinner.de https://aol.com https://yahoo.com https://web.de
Die „Pille“: Viele, gerade junge, Frauen nehmen riskante Präparate
Im Dezember 2015 ging es durch die Presse: Eine junge gesunde Frau verklagt die Pharmafirma Bayer, da sie aufgrund der Einnahme von Yasminelle fast an einer Lungenembolie gestorben wäre. Schon lange steht fest, dass die Pillen der 3. und 4. Generation ein höheres Thrombose- und Lungenembolie-Risiko haben. Wir weisen regelmäßig darauf hin. Frauen sollten also, wenn überhaupt, auf die erprobte 2. Generation mit dem Gestagen Levonorgestrel zurückgreifen, sie haben ein geringeres Thromboserisiko, das aber immer noch erhöht ist im Vergleicht zu Nicht-Anwenderinnen. Bekanntermaßen sehen wir hormonelle Verhütungsmittel kritisch und empfehlen die Barrieremethoden. Im FFGZ gibt es die Verhütungsberatung, wo im bewährten Setting Diaphragma oder Portiokappe angepasst und erklärt werden. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bayer-ich-bin-fast-gestorben-1.2783779 http://www.zeit.de/news/2015-10/09/wissenschaft-studie-neue-generation-der-pille-hat-hoeheres-thrombose-risiko-09162602 https://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/771128/Datei/67490/Pillenreport_2015.pdf
Pille danach: Rezeptfreiheit wenig bekannt
Im Frühjahr 2015 wurden die zwei Wirkstoffe der Pille danach für die rezeptfreie Abgabe in der Apotheke zugelassen. Deutschland war eines der letzten europäischen Länder, das diese langjährige Forderung umsetzte. Somit finden Beratung und Abgabe in der Apotheke statt. In einem von Pro Familia veranstalteten Expert_innengespräch stellte sich als wichtiges Ergebnis ihrer vorangegangenen Befragung heraus, dass die meisten der befragten Frauen und Mädchen die Pille danach zwar kennen, aber weniger als die Hälfte weiß, dass sie inzwischen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ist. Die Handlungsempfehlungen erstrecken sich auf eine Präzisierung der Informationen der Apothekerkammer, insbesondere bei Verdacht auf sexuelle Gewalt und bei der Abgabe an Mädchen unter 18. Außerdem soll die Pille danach bekannter gemacht werden, zum Beispiel im schulischen Umfeld. Die Dokumentation des Expert_innengesprächs mit den Ergebnissen der pro familia Befragung ist unter www.profamilia.de/publikationen abrufbar.
In den USA verschärft sich der Kampf um Zugang zu legaler Abtreibung
#Shoutyourabortion lancierte im Herbst 2015 in den USA landesweite Events, um 43 Jahre legale Abtreibung zu feiern. Auch starteten sie eine vielbeachtete Video-Serie, in der Frauen - ohne Trauer, Scham oder Schuldgefühle - von ihrem Schwangerschaftsabbruch berichten. Neben dem Recht auf Abtreibung will die Kampagne auf Kürzungen von Fördermitteln und Attacken gegen Planned Parenthood aufmerksam machen. Eine Abtreibung zu bekommen, wird in den USA für Frauen immer schwieriger. Viele Abtreibungskliniken werden von Abtreibungsgegnern gezielt angegriffen, von denen manche auch vor Mord nicht zurückschrecken. http://shoutyourabortion.com
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