Veröffentlichung 27.03.2017

Liebe Frauen, liebe Kolleginnen, liebe Interessierte,

wir haben interessante Informationen aus unserer Arbeit und dem Frauen-Gesundheitsbereich zusammengestellt und freuen uns über Ihr / Euer Interesse. Gern kann der Newsletter weitergegeben oder auf Facebook-Seiten gestellt werden.
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Cornelia Burgert

  

Die Hormontherapie in den Wechseljahren bleibt ein Dauerbrenner – jetzt Studie zu Herzgesundheit veröffentlicht

Seit 2002, dem Abbruch der WHI-Studie, gilt die klare Empfehlung: Östrogene und Gestagene sollten nur dann gezielt zum Einsatz kommen, wenn Frauen unter sehr starken, nicht anders zu beeinflussenden Hitzewallungen und nächtlichem Schwitzen leiden, und auch dann möglichst nur für kurze Zeit und in möglichst niedriger Dosierung. In der Nachbeobachtung der WHI-Studie brachte sie den Frauen im Vergleich zum Placebo keinerlei Nutzen. Dies galt für alle Altersstufen.

Die gesundheitlichen Schäden sind hinreichend bekannt, u.a. Thrombosen, Lungenembolien, Schlaganfälle, Demenz, Brustkrebs. WissenschaftlerInnen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) führen etwa 20% der Erkrankungen an invasivem Brustkrebs hierzulande auf die Hormontherapie in den Wechseljahren zurück und mahnen zu einem Verzicht auf die Hormontherapie, wo sie nicht unbedingt notwendig ist. Frauen haben die Konsequenzen gezogen und gehen weitgehend andere Wege.
Nun erschien in den USA eine Beobachtungsstudie, die aus den Daten von 4200 Frauen den Schluss zieht, dass sie durch die Hormontherapie eine bessere Herzgesundheit hätten. Von den anderen Risiken - Brustkrebs, Thrombosen, Lungenembolien etc. - keine Rede! Wie lange noch wird diese Diskussion anhalten? Und wie lange noch wird die Gesundheit von Frauen riskiert?
Fakt ist, dass ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und Stressreduktion dem Herzen guttun. Und Frauen tun sich damit insgesamt etwas Gutes. Alle wichtigen Informationen finden Sie in unserer Broschüre „Wechseljahre – Praktische Begleitung für diese Lebensphase“ https://www.ffgz.de/bestellen/broschueren.html

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Vorankündigung Clio 84

Die kommende Ausgabe ist ein Themenheft zu Hormonen mit Artikeln zu Bioidentischen Hormonen, Phytoöstrogenen, zu viel Testosteron, hormonell wirksamen Chemikalien, Augen: Natürlich besser sehen u.v.m. Sie erscheint Anfang Mai.

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clio 83: "Körper - Gefühle, Klitoris, Vulvina für sich entdecken"

Ein Thema, das den Nerv und das Interesse vieler trifft.
https://www.ffgz.de/bestellen/clio-zeitschrift/inhaltsverzeichnisse/clio-83.html

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Luna Yoga

bietet zu vielen unserer Beratungsthemen, z.B. Zyklusstörungen, starken Blutungen, Zellveränderungen am Gebärmutterhals (Pap), Myomen oder Kinderwunsch einen sanften und unterstützenden Ansatz. Die nächsten Termine sind Sa 13.5. und Sa 17.6., jeweils 10-14 Uhr. Infos und Anmeldung unter
https://www.ffgz.de/angebote/workshops.html

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Aufgeklärt?

Als Ergänzung zu clio 83 eine tolle Aktion der englischen Zeitung „Guardian“: Weil in Großbritannien die Hälfte der Frauen ihre Geschlechtsorgane nicht richtig benennen kann, schickte der „Guardian“ die Reporterinnen Mona und Mae los, um in viertelstündigen Dokus über Anatomie und Mythen aufzuklären. Die poppigen Videos von „Vagina Dispatches“ machen Spaß und hinterfragen Körpernormen.
www.theguardian.com/lifeandstyle/series/vagina-dispatches

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Geburt – widersprüchliche Signale

Es gibt nun als neues nationales Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt und im ersten Lebensjahr“, an der Erstellung waren 120 Gesundheitsorganisationen beteiligt. Die zentralen Entwicklungsbedarfe liegen insbesondere in einer besseren Zusammenarbeit unterschiedlicher Sektoren wie der Geburtshilfe und den familienbezogenen Angeboten vor Ort.
Die deutsche UNESCO-Kommission hat das Wissen und Können von Hebammen in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen und damit in besonderer Weise gewürdigt. Ein hoher Wert des Hebammenwesens liege laut der UNESCO in den seit Jahrtausenden weitergegebenen medizinischen und anatomischen Kenntnissen. Doch die Realität sieht so aus: Immer weniger Hebammen können sich ihre Arbeit leisten, da die Versicherungsbeiträge ins Unermessliche steigen.
Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) möchte die Regeln für die Vergütung von Geburtshilfe durch Beleghebammen verändern. Dies könnte die Versorgung mit Hebammenhilfe in fast allen Bundesländern dramatisch beschneiden, weil viele Kreißsäle und Geburtsabteilungen wahrscheinlich schließen müssten. Seit 1991 wurden bereits 40 Prozent der Kreißsäle geschlossen. Den Kliniken kommen die Geburten zu teuer. Die Hebammen bitten dringend um Unterstützung: Es drohe das Aus der freiberuflichen Hebammen, der Beleghebammen und der frauenfreundlichen, individuellen Geburtshilfe.
https://www.unsere-hebammen.de/mitmachen/beleghebammen/

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Brustkrebsrisiko

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat eine neue Seite zum Brustkrebsrisiko veröffentlicht. So gut wie alle Frauen haben bestimmte Risikofaktoren für Brustkrebs. Viele spielen aber nur eine geringe Rolle, wie etwa der Lebensstil. Forschungsgruppen haben in den letzten Jahrzehnten intensiv nach den Ursachen von Brustkrebs und anderen Krebsarten gesucht. Dadurch ist klar geworden: „Die“ Ursache von Brustkrebs gibt es nicht. https://www.gesundheitsinformation.de/risikofaktoren-fur-brustkrebs.2276.de.html?part=risikofaktoren-he

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Gewalt gegen Frauen - Materialien

Die Zeitbild Stiftung hat in Kooperation mit dem Bundesministerium für Famielie, Senioren, Frauen und Jugend eine erweiterte und aktualisierte Neuauflage des Zeitbild Medical „Gewalt gegen Frauen: erkennen und helfen“ erstellt. Die Ärztemappe und das begleitende Magazin informieren über Ursachen und Formen häuslicher Gewalt und sollen Anregungen zur Diagnostik bieten und Interventionsmöglichkeiten aufzeigen.
Darüber hinaus sollen Frauen ermutigt werden, Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen.
Ein Schwerpunkt ist das Thema Beratung und Hilfe für geflüchtete Frauen. Das Magazin „Gewalt gegen Frauen: Sprechen Sie darüber“ ist auf Deutsch, Arabisch, Englisch, Russisch und Türkisch verfügbar. Die Materialien sind kostenfrei erhältlich.
http://www.zeitbild.de/wp-content/uploads/2016/12/Zeitbild-MEDICAL_Gewalt-gegen-Frauen_%C3%84rztemappe.pdf
Ergänzend dazu die Kontaktdaten und Informationen des Hilfetelefons gegen Gewalt an Frauen
https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/haeusliche-gewalt.html

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Med-Guide: Medizinischer Sprachführer auf Deutsch, Arabisch und Farsi - in dieser Detailtiefe erstmals in Deutschland verfügbar

Ein Fachärzteteam aus Husum in Nordfriesland hat die Erfahrungen aus der Arbeit in den Erstaufnahme-Einrichtungen für Geflüchtete sowie in der Notaufnahme zusammengetragen und einen medizinischen Sprachführer entwickelt. ÄrztInnen aus den Bereichen Innere Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie und HausärztInnen aus der Region waren beteiligt. Mit diesem medizinischen Sprachführer „Med-Guide“ soll die Kommunikation mit arabisch- oder farsi/persisch-sprechenden Patient*innen erleichtert werden. Mit diesem Guide können ÄrztInnen auch ohne DolmetscherInnen eine ausführliche Anamnese und einen klinischen Befund erheben und PatientInnen bestimmte Behandlungsschritte wesentlich leichter erläutern.
Über 500 Fragen und Antworten decken fast jeden Gesundheitsaspekt ab. Auf 100 Seiten finden sich zahlreiche Anleitungen mit aussagekräftigen Illustrationen, die typisch sind für das Gespräch beim Hausarzt, bei der FachärztIn der Inneren Medizin, im Krankenhaus auf den Stationen sowie in der Notfallambulanz. Der Inhalt ist in Beschwerden, Vorgeschichte, körperliche Untersuchungen und Therapie sowie Operation unterteilt. Aspekte wie PatientenInneninformationen, Verhaltensregeln im Krankenhaus oder bei Infektionen runden den Med-Guide ab.
Der Leitfaden kostet 19,90 Euro. Mit dem Geld will das Autorenteam einerseits den Leitfaden finanzieren, andererseits übrige Gewinne in weitere Publikationen zu dringenden Themen wie zur Schwangerschaftsberatung auf Deutsch, Arabisch und Farsi investieren. Der Med-Guide hat keine ISBN und ist daher im Buchhandel nicht erhältlich. Das Buch kann nur bestellt werden unter www.edition-willkommen.de , info@edition-willkommen.de
Tel. 0 48 41 – 7 70 99 94

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Individuelle Gesundheitsleistungen: Mehr Schaden als Nutzen

PatientInnen in Deutschland sind schlecht über die sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) informiert. Und viele medizinische Zusatzleistungen schaden eher, als dass sie nutzen. Die Kosten für Zusatzangebote wie Zahnreinigung, Augeninnendruckmessung oder Ultraschall zur Krebsfrüherkennung werden von den Krankenkassen oft nicht übernommen, von vielen Ärzten aber empfohlen.
Zu diesem Ergebnis kommt der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDS), der nach fünf Jahren Bilanz zu sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen, kurz IGeL, zieht. Die Gesamtbilanz der bisherigen Bewertungen von IGeL-Leistungen fällt nicht gut aus, so das aktuelle Fazit der Wissenschaftler.
Nur drei Leistungen erhalten von den Prüfern eine eher positive Bewertung, darunter die Lichttherapie bei Winterdepression oder Akupunktur zur Prophylaxe von Migräne. Ohne Einschränkung wurde keine Leistung positiv bewertet.
Vier Angebote bewerten die Experten als negativ, beispielsweise die durchblutungsfördernde Infusionstherapie gegen Hörsturz. Unter den aktuellsten Bewertungen schließt auch der Lungenfunktionstest, auch Lungenspirometrie genannt, mit "tendenziell negativ" ab. Die Spirometrie soll Lungenerkrankungen erkennen. Die Wissenschaftler konnten allerdings keine Hinweise auf einen Nutzen dieser Technik ausmachen. Hingegen seien Schäden durch Übertherapie oder falsch positive Befunde möglich.
17 IGeL-Leistungen bewerteten die Experten als "tendenziell negativ", der erwartete Schaden sei deutlich höher als der Nutzen. Bei 15 weiteren Angeboten sei die Schaden-Nutzen-Bilanz "unklar".
IGeL-Monitor hat seine Homepage neu gestaltet. Die Bewertungen des IGeL-Monitors recherchiert ein Team aus Medizinern und Methodikern beim MDS.
https://www.igel-monitor.de/

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