Wer hat Angst vor bioidentischen Hormonen?
Niemand! Warum eigentlich nicht? Hormone erhöhen das Brustkrebsrisiko, sorgen für mehr Harninkontinenz und Demenz ab 65 Jahren. So steht es jedenfalls in einer Studie*, die 2017 für das Präventionsprogramm der US-Regierung erstellt wurde, und die bis heute von niemandem widerlegt wurde. Risiken für Thrombosen, Schlaganfälle und Embolien kommen noch hinzu.
Die Befürworter:innen der Hormontherapie sagen: Diese Risiken gelten nicht für bioidentische Hormone, diese sollen – individuell auf den Körper der einzelnen Frau abgestimmt – sanft und nebenwirkungsarm die massiven Probleme des “ Hormonmangels“ in den Wechseljahren bewältigen.
Und der Kampf gegen die (vermeintlichen) Beschwerden wird aktuell immer früher geführt. Umfassten früher die Wechseljahre einen Zeitraum von ungefähr zwei Jahren rund um die letzte Blutung (Menopause) werden sie jetzt ab dem Beginn des 40er Jahrzehnts verortet.
Natürlich stimmt es: In dieser Zeit beginnt langsam die Umstellung, der Hormonkreislauf ist oft nicht mehr regelmäßig, die Zyklen werden kürzer, länger oder fallen auch mal komplett aus. Die Blutungen verändern sich, oft stärker oder auch länger andauernd. Und die PMS-Symptome werden gravierender. Wir brauchen für diese Zwischenzeit dringend ein neues Wort!
Denn was macht es mit den Frauen, diese Androhung der Wechseljahre? Wir beobachten in den letzten Jahren, dass mehr über diese Zeit gesprochen wird, von einer Enttabuisierung ist die Rede. Aber gleichzeitig werden Ängste geschürt, vor dem Älter werden, einem „Vertrocknen“, dem körperlichen Abbau, der es Frauen erschweren würde, ihrer Arbeit nachzugehen und zu einer Frühverrentung führen könnte…
Hier wirken die Versprechungen der bioidentischen Hormone, eine Marketingstrategie, die ihresgleichen sucht. Ohne Evidenz werden Wirkungen bejubelt und Risiken verschwiegen. Die Frauen beginnen eine Hormontherapie vor dem endgültigen Ausbleiben der Blutung, die dann oft lange Jahre andauert – mit wachsenden Risiken.
Warum nicht Abwarten und Tee trinken? Eine gelassenere Haltung zur Umstellung gewinnen? Immerhin merkt ein Drittel fast nichts und ein weiteres Drittel hat wenige Beschwerden, die zudem immer mal wieder kommen und wieder gehen können. Und auch für die starken Probleme des letzten Drittels gibt es genügend naturheilkundliche Mittel, die erst einmal versucht werden können.
Das FFGZ verfügt über 40 Jahre Expertise zu diesem Thema. Kommen Sie gerne zu unseren Veranstaltungen oder vereinbaren Sie einen Beratungstermin!
*Studie: Hormone Therapy for the Primary Prevention of Chronic Conditions in Postmenopausal Women - Evidence Report and Systematic Review for the US Preventive Services Task Force (2017)