Endometriose – Betroffene brauchen eine bessere Versorgung – Gynäkolog:innen mehr Fortbildung
Das Feministische FrauenGesundheitsZentrum e.V. Berlin fordert anlässlich des Tages der Endometriose am 29. September 2021 mehr Unterstützung für Betroffene nach der Diagnose. Gleichzeitig muss eine Pflicht zur Fortbildung für Gynäkolo:innen zu dieser Erkrankung eingeführt werden. Es kann nicht sein, dass Betroffene 10 Jahre auf eine richtige Diagnose warten
Die Zahl der Operationen bei Endometriose ist in den letzten 10 Jahren von 20.000 auf 30.000 im Jahr 2018 gestiegen. Durchschnittlich bleiben die Frauen drei Tage im Krankenhaus. Die meisten Operationen werden nicht in zertifizierten Zentren durchgeführt. Viele beklagen, dass sie im Krankenhaus keine Informationen über die Erkrankung und weitere Behandlungsmöglichkeiten erhalten. Nur wenige erhalten die Chance, an einer Reha teilzunehmen, obwohl es zertifizierte Kliniken dafür gibt. Diese muss im Krankenhaus beantragt werden, was selten geschieht. Sind Betroffene zunächst erleichtert, endlich eine Diagnose für ihre jahrelangen Schmerzen zu haben und hoffen, nun wird alles besser, fühlen sie sich nach der Entlassung oft alleingelassen und verunsichert, wie es weitergehen kann. Dabei ist es entscheidend, welche Informationen nun zur Verfügung gestellt werden, damit ein ganzheitliches, umfassendes Behandlungsprogramm beginnen kann. Damit kann eine stabilere Perspektive aufgebaut werden, denn wir kennen heute viele Möglichkeiten.
Endometriose ist eine Krankheit, die häufig mit starken Schmerzen, insbesondere Unterbauchschmerzen, einhergeht. Bei Endometriose siedeln sich Zellen, ähnlich denen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), an Organe wie zum Beispiel an Eierstöcke, Darm, Blase oder Bauchfell. Diese Endometrioseherde verursachen chronische Entzündungen, starke, chronische Unterleibsschmerzen, Blutungen und Verwachsungen in der Bauchhöhle. Da diese Schmerzen vor allem zur Zeit der Menstruation auftreten, werden sie zu oft für Menstruationsschmerzen gehalten. Ungefähr ein Drittel der Betroffenen hat Probleme, schwanger zu werden. Selbst konservative Schätzungen gehen von 30.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland aus.
Die Lebensqualität der Betroffenen kann erheblich beeinträchtigt sein, neben der gesundheitlichen Situation sind Ausbildung und Beruf, Partnerschaft und Sexualität betroffen.
Was das Frauengesundheitszentrum Berlin für betroffene Frauen anbietet: Die Informationsbroschüre
„Endometriose verstehen – meinen Weg gehen“
Die Autorin Martina Schröder berät und unterstützt Frauen seit über zwanzig Jahren. In der Broschüre werden aktuelle Erkenntnisse zu möglichen Ursachen, erfolgreiche Behandlungswege von erfahrenen Unterstützerinnen und viele Selbsthilfetipps, u.a. zu Ernährung, beschrieben. Sie bietet darüber hinaus Informationen über den Standard der schulmedizinischen Behandlungen und viele Literaturtipps und Adressen. Eine praktische Begleitung für die vielen Aspekte rund um das Thema Endometriose.
Die 80seitige Broschüre kostet 7 Euro plus Versand. Sie ist zu bestellen im FFGZ e.V. oder dem Buchhandel (ISBN: 978-3-930766-08-6).
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Die Veranstaltung zum Thema in Berlin
Endometriose verstehen – Bewältigungsstrategien kennen lernen
Was trägt dazu bei, dass sich Endometriose entwickelt? Was kann ich tun, um die Erkrankung zu bewältigen? Welche Unterstützung ist hilfreich? Was hat sich bewährt?
Wann?: |
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Montag, den 17.11.2021, 18 Uhr |
Wo?: |
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FFGZ e.V., Bamberger Str. 51, Berlin-Schöneberg |
Anmeldung: |
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Tel.: 030/213 95 97 oder info@ffgz.de
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Kosten: |
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15 €, erm. 8 € |
Weitere unterstützende Angebote für betroffene Frauen im Frauengesundheitszentrum:
Einzelberatung nach Terminvereinbarung
Luna Yoga zum Kennenlernen
Eine verbindliche Anmeldung (telefonisch) ist erforderlich. Bitte ein Tuch für die Yogamatte mitbringen! Kosten 60 €, ermäßigt 40 €
Luna Yoga umfasst sanfte Spür- und Atemübungen, klassische Yogaübungen, kraftvolle Tänze, Meditationen und Traumreisen. Luna Yoga regt die Durchblutung der Beckenorgane an, fördert die Sauerstoffversorgung der Organe und Zellen im Körper, wirkt anregend auf das Immunsystem und harmonisierend auf Atem und Psyche. Luna-Yoga wirkt gezielt auf die Beckenorgane und gibt damit die Möglichkeit, auf Beschwerden und Erkrankungen in diesem Bereich, auf hormonelles Ungleichgewicht und Kinderwunsch heilsam einzuwirken. Dieser Workshop ist eine Einführung mit praktischen Übungen.
Alle Informationen und Kosten auf unserer Website: www.ffgz.de
Auch andere Frauengesundheitszentren bieten Beratung an. www.frauengesundheitszentren.de
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Anmeldung über den jeweiligen Link zur Online-Anmeldung oder Tel.: 030/213 95 97 oder info@ffgz.de
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