Internationale Endometriose-Awarenessweek vom 3. bis 9. März 2025
Endometriose ist mehr als eine gynäkologische Erkrankung. Sie betrifft etwa 10–15 % aller menstruierenden Personen, doch die Erkrankung wird oft erst nach Jahren erkannt. Die Symptome – starke Schmerzen (während der Periode oder auch darüber hinaus), chronische Erschöpfung, Magen-Darm-Probleme oder Schmerzen beim Sex – werden häufig als „normal“ abgetan oder nicht ernst genommen. Viele Betroffene durchlaufen eine Odyssee von Fehldiagnosen und Unsicherheiten, während ihre Symptome oft nicht in Zusammenhang gebracht werden. Denn Endometriose ist weit mehr als „nur Regelschmerzen“. Neben den typischen gynäkologischen Beschwerden treten häufig Symptome auf, die auf den ersten Blick nichts mit der Gebärmutter zu tun haben, zum Beispiel Knieschmerzen, Ernährungsunverträglichkeiten und Allergien, Schmerzen in der Blase, Migräne, Muskelschmerzen oder sogar neurologische Beschwerden.
Diese Vielgestaltigkeit führt dazu, dass Endometriose lange Zeit als rein gynäkologische Erkrankung betrachtet wurde, obwohl mittlerweile klar ist, dass sie den gesamten Körper (das Immunsystem, den Hormonhaushalt und das Nervensystem) betreffen kann. Endometriose sollte daher nicht isoliert, sondern als systemische Erkrankung verstanden, erforscht und behandelt werden. Dennoch mangelt es weiterhin an interdisziplinären Diagnose- und Therapieansätzen.
Menschen, die den Verdacht haben, betroffen zu sein, stehen oft vor vielen Fragen: Wie kann ich meine Beschwerden einordnen? Welche Untersuchungen sind sinnvoll? Welche Behandlungswege gibt es, und wie finde ich heraus, was zu mir passt?
Das Feministische Frauengesundheitszentrum setzt sich für eine fundierte und unabhängige Gesundheitsaufklärung ein. In unseren Infoveranstaltungen (sowohl digital als auch vor Ort) geben wir Einblicke in die Krankheit, zeigen Wege zur Diagnose und informieren über ganzheitliche Behandlungsmöglichkeiten. Gleichzeitig bieten sie einen geschützten Raum für Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung – denn das Teilen eigener Erlebnisse kann helfen, die Erkrankung besser zu verstehen, neue Bewältigungsstrategien kennenzulernen und das Gefühl der Isolation zu durchbrechen, das viele Betroffene erleben.
Darüber hinaus bieten wir individuelle Beratungen, in denen wir gemeinsam mit Ratsuchenden die verschiedenen Optionen durchgehen – ob es um die Möglichkeiten der Diagnostik, eine Einordnung der Diagnose oder um Bewälrigungsstrategien für den Alltag geht.
Endometriose ist komplex, doch Wissen schafft Handlungsspielraum. Unser Ansatz „Gesundheit in eigener Hand“ bedeutet, informierte Entscheidungen zu ermöglichen, damit Betroffene selbstbestimmt mit ihrer Erkrankung umgehen können.
Anlaufstellen zur Unterstützung sind aktuell die Frauengesundheitszentren und die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. Es gibt auch weitere Selbsthilfegruppen in Deutschland, die gemeinsam eine Verbesserung fordern. Zur medizinischen Behandlung stehen bundesweit zertifizierte Endometriosezentren zur Verfügung. Heute gibt es gute Erfolge mit ganzheitlichen Behandlungsmethoden, die Mut machen.
FFGZ - Veranstaltungen zum Thema Endometriose
Ganzheitlich informiert – Von Diagnose bis Therapie von Endometriose
Mittwoch, 21.05.2025 18:00 Uhr vor Ort (im FFGZ Berlin)
Wir sprechen über die schulmedizinische Diagnostik und alternative Behandlungsoptionen. Dabei werden auch mögliche Zusammenhänge und Hintergründe der Erkrankung beleuchtet. Im Sinne des Selbsthilfeansatzes ist Raum für Austausch und Diskussion vorgesehen, um Erfahrungen zu teilen und gegenseitig von Erfahrungswissen zu profitieren.
Infos und Anmeldung
Onlineveranstaltung: Endometriose, Psyche und Alltag
Mittwoch, 28.05.2025 18:00 Uhr online
Wir wollen den Raum öffnen für ein breiteres Verständnis für die Zusammenhänge zwischen ihrer Erkrankung, ihrer psychischen Gesundheit und ihrem Alltag. Im Fokus stehen durch einen ersten Überblick die Stärkung der Selbstwirksamkeit und die Perspektive auf ganzheitliche Bewältigungsstrategien. Im Sinne des Selbsthilfeansatzes ist Raum für Austausch und Diskussion vorgesehen, um Erfahrungen zu teilen und gegenseitig von Erfahrungswissen zu profitieren.
Infos und Anmeldung
Save the date: Fachgespräch Endometriose am 19.06.25, 10 - 12 Uhr
In Kooperation mit der Planungs- und Koordinierungsstelle für Gesundheit des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg laden wir interessierte Fachkräfte des Bezirks herzlich zu einem Fachgespräch zum Thema Endometriose ein.
In unserem Fachgespräch möchten wir Akteur_innen im Gesundheits- und Sozialwesen für das Thema Endometriose sensibilisieren, die aktuellen Herausforderungen in der Diagnostik und Behandlung beleuchten, Unterstützungsangebote für Betroffene aufzeigen und die Rahmenbedingungen zur Verbesserung der Versorgung und Betreuung von Endometriose-Patient_innen diskutieren.
Bitte beachten: Die Veranstaltung richtet sich ausschließlich an Fachkräfte des Bezirks Tempelhof-Schöneberg.
Weitere Informationen folgen in Kürze. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Kontakt:
Hannah Marcus Gesundheitsförderung und Prävention
Planungs-und Koordinierungsstelle für Gesundheit, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
marcus@ba-ts.berlin.de
Nina Schernus (FFGZ Berlin)
n.schernus@ffgz.de
Online-Veranstaltung: Zyklus und PMS
Mittwoch, 07.05.2025 18:00 Uhr online
Welche hormonellen Veränderungen werden während des Zyklus durchlebt?
Was ist PMS und welche Selbsthilfemaßnahmen gibt es?
Infos und Anmeldung
Impulse: Zeit, sich zu stärken! (Kurs über 3 Termine)
Start: Dienstag, 11.03.2025 10:00 Uhr vor Ort im FFGZ Berlin
Erwerbslos oder langfristig arbeitsunfähig – für viele Frauen ist diese Lebenssituation belastend. Möglicherweise sind sie körperlich oder psychisch aus dem Gleichgewicht, Gesundheit und Wohlbefinden sind beeinträchtigt oder es fehlt an Energie. Was lässt sich tun, um das Befinden zu verbessern? Mit einer Mischung aus Infos, Austausch und alltagstauglichen praktischen Übungen regt der Kurs dazu an, sich zu stärken und einen selbstfürsorglichen Umgang mit sich zu entwickeln.
Der Kurs ist kostenfrei.
Infos und Anmeldung