Aktuelle Themen der Frauengesundheit
Liebe Frauen, liebe Kolleg:innen, liebe Interessierte, wir haben wieder Informationen zu spannenden und aktuellen Themen zusammengestellt, viele verknüpft mit Angeboten des FFGZ e.V. Berlin. Wichtige Themen, die viele von uns beschäftigen, sind natürlich die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische und körperliche Gesundheit und die Lebenssituation vieler Frauen. Aber wir wollen auch über den „EndoMarch“ - dem Endometriose Monat März - berichten, Studien zur HPV Impfung und der Hormonspirale, Neues aus der Geburtshilfe und viele weitere interessante Themen rund um Frauengesundheit vorstellen. Gern kann dieser Newsletter weitergegeben werden. Alle Interessierte, die unseren Newsletter noch nicht erhalten, können sich unter folgendem Link anmelden https://www.ffgz.de/newsletter-anmeldung/
Wenn Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit haben, können Sie sich gern an uns wenden. Unser Beratungsangebot können Sie unserer Website entnehmen: https://www.ffgz.de/beratung/beratungsthemen.html
Aufgrund der aktuellen Situation bieten wir Beratungen noch vorrangig telefonisch an.
Veranstaltungen ab April werden voraussichtlich im kleinen Rahmen mit genügend Abstand und Mund-Nasen-Schutz durchgeführt.
Wenn Sie ein Angebot wahrnehmen wollen, bitten wir um Ihre Anmeldung.
Verlängerte Telefonzeiten:
Wir sind nun montags, dienstags, donnerstags, freitags von 10 – 13 Uhr und Donnerstag nachmittags von 16 – 18 Uhr telefonisch für Sie erreichbar!
Wir sind weiter für Sie da. Das FFGZ-Team
Gut geeignet zum Lesen in Lockdown-Zeiten:
Unsere Zeitschrift clio und die Broschüren zu den Wechseljahren, Schilddrüse und Endometriose, alle mit aktuellen schulmedizinischen und ganzheitlichen Informationen.
Die clio und alle Broschüren sind zu beziehen über den Buchhandel oder direkt bei uns über das Bestellformular.
Veranstaltung: Open Space für junge Frauen
Im Rahmen des Frauenmärz 2021 Tempelhof – Schöneberg bietet das FFGZ eine Infoveranstaltung an, die aufgrund der aktuellen Situation online stattfinden wird. Im Mittelpunkt stehen die Fragen:
- Was ist eigentlich das FFGZ und wie und warum ist es entstanden?
- Welche Errungenschaften und welche Kontinuitäten finden sich in der feministischen Frauengesundheits-bewegung und was haben diese mit mir zu tun?
- Wo habe ich als junge Frau das Bedürfnis, mich für mehr Information hinzuwenden oder bei welchen Themen hätte ich gerne Unterstützung?
- Was bedeutet für mich heute gesundheitliche Selbsthilfe, wie kann das gehen?
Die Veranstaltung wird online stattfinden und ist kostenlos. Die Zugangsdaten werden am Tag der Veranstaltung an alle, die teilnehmen möchten, per Mail verschickt. Wir bitten deshalb um Anmeldung bis Donnerstag, den 25.03. um 18 Uhr an: info@ffgz.de
Mehr zum Frauenmärz unter: https://www.frauenmaerz.de/
Auswirkungen der Covid-19-Pandemie: ein kleiner Einblick in die aktuelle Lage der Frauengesundheitsversorgung unter Covid19
Ältere Frauen sind während Pandemie besonders gewaltgefährdet
Die Pandemie führt nicht nur zu einem Anstieg von Gewalt gegen Frauen, ältere Frauen seien davon besonders betroffen, so das österreichische Rote Kreuz, das davor warnt, dass Demenz und soziale Isolation Risikofaktoren für häusliche Gewalt sind. Der Lockdown hat außerdem dazu geführt, dass sie aufgrund der Angst vor einer Ansteckung weniger Hilfsangebote in Anspruch nahmen. Außerdem sei die Scham über Gewalt zu sprechen, bei älteren Frauen noch größer als bei jüngeren Frauen. Von einer hohen Dunkelziffer ist dementsprechend auszugehen. Frauen schämen sich, wenn sie Gewalt erfahren, Männer, die Gewalt ausüben, schämen sich nicht. an-schläge VIII/2020
Mehr zum Thema Gewalt finden Sie in der clio Nr. 87 "Selbstbestimmt! Frauengesundheit braucht Selbstermächtigung", wie immer mit interessanten Artikeln und praktischen Hilfen
Sie ist zu beziehen für 4,50 Euro über den Buchhandel mit der ISSN-Nummer: 0933-0747 oder direkt bei uns über das Bestellformular.
Millionen Frauen vom Zugang zu Verhütungsmitteln und Abtreibungen abgeschnitten
Frauen auf der gesamten Welt sind durch die Störungen im Gesundheits- und Transportwesen nicht mehr zuverlässig in der Lage, elementare medizinische Dienste wahrzunehmen. Dies zeigt ein aktueller Bericht von Marie Stopes International. Die Nichtregierungsorganisation erwartet 1,5 Millionen zusätzliche unsichere Schwangerschaftsabbrüche und über 3.000 zusätzliche Muttertode in den Regionen, in denen sie tätig ist. Von 900.000 zusätzlichen ungewollten Schwangerschaften werden 650.000 in Indien verortet. https://hpd.de/artikel/millionen-frauen-zugang-verhuetungsmitteln-undabtreibungen-abgeschnitten-18419
Armut und Corona - Kollateralschäden der Pandemie
Die Auswirkungen der Covid 19-Pandemie reichen weit über die eigentlichen Krankheitsfolgen hinaus. In vielen Ländern sind die Gesundheits- und Sozialsysteme überfordert. Kinder, Jugendliche und Frauen leiden am stärksten unter den indirekten Auswirkungen. Ihnen droht weltweit eine massive Verschlechterung ihrer Lebenssituation, besonders in armen Ländern. Lockdowns verstärken die Armut. Das Welternährungsprogramm der UN - schätzt, dass sich die Zahl der akut vom Hungertod bedrohten Menschen durch die Pandemie von 130 auf 265 Millionen verdoppeln wird. Die fragilen staatlichen Gesundheitssysteme sind oft für eine zusätzliche Belastung wie die Covid-19-Pandemie nicht ausgerüstet. Es fehlt an Sauerstoff, Desinfektionsmittel und persönlicher Schutzausrüstung. Personal aus anderen Bereichen wird für die Pandemiebekämpfung abgezogen, sodass Schwangerenvorsorge, Geburtshilfe, Kindergesundheit und nationale Impfprogramme, letztere in über 70 Ländern, über Monate nicht funktionsfähig waren und sind. Dies zeigt, wie wichtig globale Gerechtigkeit und Solidarität und angepasste Antworten auf die lokalen Gegebenheiten wären. Mit einzubeziehen wäre auch die gerechte Verteilung zukünftiger Impfstoffe als „Global Public Good“, entsprechend der Kriterien der COVAX-Initiative. Deutsches Ärzteblatt, 22.01.2021
Weltweit größte Covid-19-Studie unter Leitung der Charité
Wie sich die Pandemie auf die körperliche und psychische Gesundheit auswirkt, untersucht eine internationale Forscher:innengruppe. Ihr Name „COH-Fit“ steht für „Collaborative Outcomes Study on Health and Functioning during Infection Times. Das Ziel: Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, Gesundheitsrisiken besser zu erkennen und Bewältigungsstrategien zu entwickeln – sowohl für die Corona-Pandemie als auch für mögliche zukünftige Pandemien. Ersten Ergebnissen zufolge haben Stress, Einsamkeit und Wut bei ungefähr einem Drittel der Befragten deutlich zugenommen, wobei Frauen stärker von der Pandemie betroffen sind. In Subanalysen wurde gezeigt, dass es insbesondere die Frauen sind, die Multitasking machen, die also zu Hause sind, Kinder im Homeschooling haben, gleichzeitig den Haushalt schmeißen und dazu dann noch im Homeoffice arbeiten. Bei 15% ist der Stresslevel gesunken, das seien vermutlich diejenigen, die ökonomisch abgesichert sind und durch die Pandemie nun mehr Zeit zu Hause haben. Nähere Informationen zum Projekt und zur Teilnahme an der Umfrage finden Interessierte unter www.coh-fit.com
Endo - Was? Endometriose braucht mehr Aufmerksamkeit
Wie jedes Jahr im März machen betroffene Frauen weltweit auf die Erkrankungen Endometriose und Adenomyose aufmerksam.In Deutschland gibt es zwar ca. 2 Millionen Menschen, die an Endometriose erkrankt sind. Jährlich kommen 40.000 Neuerkrankungen hinzu. Aber dennoch fehlt noch immer an öffentlicher Bekanntheit und einem Bewusstsein für Endometriose! Um diesem Fakt entgegen zu wirken, kommen in einer Online-Diskussion am 31. März 2021 von 18 bis 20 Uhr die Vorstandsmitglieder der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. Bianca Bierschneider und Nadja Männel mit den Bundestagsabgeordneten und Mediziner:innen ins Gespräch. Es wird über politische Forderungen zur Verbesserung der Behandlung und Versorgung von Endometriosebetroffenen gesprochen. Die Diskussionsrunde schließt die Veranstaltungsreihe „Schlaglichter Endometriose“, ab. Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Betroffene leiden unter anderem unter extremen Schmerzen in Bauch, Rücken, Beinen, beim Geschlechtsverkehr, bei gynäkologischen Untersuchungen, beim Stuhlgang. Die Vielgestaltigkeit der Symptome und die nach wie vor zu geringe Bekanntheit der Erkrankung, führen dazu, dass im Durchschnitt zehn Jahre bis zur Diagnose und somit bis zum Beginn einer Therapie vergehen. Durch die chronischen Schmerzen werden die Betroffenen immobiler. Hinzu kommen Belastungen durch Mehrfacherkrankungen. Das erhöht den Leidensdruck bei Betroffenen und ebenso bei ihrem sozialen Umfeld. Fehlzeiten und längere Krankheitsphasen führen zu Nachteilen in Schule, Ausbildung und Beruf. Häufig führt die Erkrankung in eine Abhängigkeit von staatlichen Sozialleistungen, Erwerbsunfähigkeit oder Rente. In der Veranstaltungsreihe „Schlaglichter Endometriose“ sprechen für den gesamten März ausgewiesene und erfahrene Spezialist*innen in zwölf Vorträgen und Workshops über vielfältige Aspekte der Erkrankung. Die Themen umfassen u.a. Endometriose bei Jugendlichen, Die richtige Ernährung bei Endometriose, wichtige rechtliche Aspekte für Endometriosebetroffene, Adenomyose und Hysterektomie, Endometriose bei Heranwachsenden. Ansprechpartnerin: Anja Moritz,Geschäftsführerin der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V., Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig, Tel.: 0341/30 65 305, a.moritz@endometriose-vereinigung.de
Das FFGZ Berlin bietet zu diesem Thema Beratungen, Veranstaltungen und die Broschüre „Endometriose verstehen – meinen Weg gehen“, die diese Erkrankung ganzheitlich beleuchtet.
Broschüre „Endometriose verstehen – meinen Weg gehen“
Die 80seitige Broschüre kostet 7 Euro plus Versand. Sie ist zu bestellen im FFGZ e.V. oder dem Buchhandel (ISBN: 978-3-930766-08-6).
"clio - die Zeitschrift für Frauengesundheit" Heft 88/2019 "Gynäkologie im Fokus"ist zu beziehen für 4,50 Euro über den Buchhandel mit der ISSN-Nummer: 0933-0747 oder direkt bei uns über das Bestellformular.
Informationsabend und Gespräch über Ursachen und Bewältigungsmöglichkeiten der Endometriose sowie Erfahrungen von betroffenen Frauen
Dienstag, den 20.04.2021 um 18 Uhr
Eine Anmeldungist erforderlich.
Mehr unter: https://www.ffgz.de/angebote/veranstaltungen/
Die HPV-Impfung und Zellveränderungen am Gebärmutterhals: Erste Daten einer schwedischen Studie
Durch Studien nachgewiesen ist, dass die Impfung höhergradige Zellveränderungen (Dysplasien) am Gebärmutterhals reduziert. Eine aktuell publizierte schwedische Registerstudie untersucht jetzt erstmals den Effekt der HPV-Impfung auf das Risiko von Gebärmutterhalskrebs. Eingeschlossen sind mehr als 1,6 Millionen Mädchen und Frauen, die zwischen 2006 und 2017 10 bis 30 Jahre alt waren. Etwa ein Drittel hat in diesem Zeitraum mindestens eine Dosis von Gardasil gegen vier HP-Viren (nicht mehr im Handel) erhalten. Während des Studienzeitraums wird bei 19 geimpften und 538 ungeimpften Frauen ein invasives Karzinom des Gebärmutterhalses diagnostiziert. Nach Adjustierung für Alter, verschiedene sozioökonomische Faktoren u.a. errechnet sich eine Risikominderung von etwa 60 Prozent. Erwartungsgemäß fällt der Nutzen größer aus, wenn die Frauen zum Zeitpunkt der Immunisierung jünger sind. Zwar entsteht bei Beobachtungsstudien grundsätzlich die Gefahr von Verzerrungen (Bias), die auch durch Adjustierung nicht vollständig ausgeglichen werden können, doch Größe des Effekts und Plausibilität sprechen laut arznei-telegramm® für einen Schutz der HPV-Impfung auch vor Gebärmutterhalskrebs. arznei-telegramm® 2020, Jg. 51, Nr. 10
Mittwoch, 21.04.2021 18:00 Uhr
Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Veranstaltung ist kostenlos.
Mehr unter: https://www.ffgz.de/angebote/veranstaltungen/
"clio - die Zeitschrift für Frauengesundheit" Heft 90/2020 ist zu beziehen für 4,50 Euro über den Buchhandel mit der ISSN-Nummer: 0933-0747 oder direkt bei uns über das Bestellformular.
Das OLG Frankfurt bestätigt §219a-Urteil gegen die Ärztin Kristina Hänel
Per Beschluss des Oberlandesgerichts Frankfurt vom 15. Januar wurde die von Kristina Hänel angestrebte Revision gegen das Urteil des Landgerichts Gießen verworfen. Damit ist das Urteil nach Paragraf 219a StGB wegen „Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft“ rechtskräftig. Die Gießener Ärztin kündigte an, dagegen Verfassungsbeschwerde einzulegen. Sie verwies darauf, dass der Gesetzgeber durch die Ergänzung des §219a StGB, die Teil des Kompromisses der großen Koalition war, explizit jede sachliche Information zu Schwangerschaftsabbrüchen unter Strafe gestellt hat. Es komme also überhaupt nicht mehr darauf an, ob die Informationen anbietenden Charakter haben oder nicht. Sie seien grundsätzlich verboten, wenn sie von Fachleuten, die selbst Schwangerschaftsabbrüche durchführen, ausgehen. Jede:r Lai:in dürfe aber weiterhin über Schwangerschaftsabbrüche Informationen und darüber hinaus auch Fehlinformationen verbreiten. In anderen Ländern wie etwa Irland, Argentinien, Südkorea wurden die Gesetze liberalisiert – nirgends sonst gebe es einen Strafrechtsparagraphen, der sachliche Informationen verbietet. Eine Gesetzgebung, die ärztliche Aufklärung und Information verbietet, aber „fake news“ zum Thema ungestraft zulässt, lasse jegliche Rationalität vermissen, so Kristina Hänel.
Anstieg der Kaiserschnittrate und vaginale Geburt am Termin - neue Leitlinien!
Die Kaiserschnittrate ist in Deutschland in den vergangenen 30 Jahren stark gestiegen. Während laut Statistischem Bundesamt 1991 noch 15,3 Prozent der Geburten per Kaiserschnitt erfolgten, waren es 2018 mit 29,1 Prozent fast doppelt so viele. Die stetig steigende Kaiserschnittrate führt zu kurz- und langfristigen gesundheitlichen Nachteilen für Mütter und Kinder. Daher wird nun endlich eine Senkung der Kaiserschnittrate angestrebt. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) veröffentlichte nun die erste S3-Leitlinie zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum. Nur zehn Prozent aller Kaiserschnitte in Deutschland sind zwingend notwendig, um das Leben von Mutter oder Kind zu retten. Die Autor:innen der neuen S3-Leitlinie stellen den aktuellen Stand des Wissens zur „Sectio caesarea“ zusammen und formulieren Handlungsempfehlungen für die Beratung und Behandlung der Schwangeren https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-084.html
Neue Leitlinie zu vaginaler Geburt am Termin:nach 15 Jahren wurde nun die Leitlinie zur vaginalen Geburt am Termin veröffentlicht, u.a. unter der Mitwirkung vom Arbeitskreis Frauengesundheit (AKF), dem deutschen Hebammenverband, Motherhood und diverser weiterer Fachgesellschaften. Es geht um die Geburt als einschneidendes Erlebnis, das nicht nur als relevant für die Gebärende und ihre Familie, sondern auch als wichtiges Ereignis für die Gesellschaft gesehen wird. Das erste Mal wird auch die psychische Gesundheit in den Fokus genommen. Insgesamt wird dem Geburtsprozess mehr Zeit eingeräumt, die Geburt soll unter geringerem Druck ablaufen. Die Geburt wird in der Leitlinie entpathologisiert, Gebärende werden ermutigt, länger zuhause zu bleiben und nicht bei den ersten Wehen sofort in die Klinik zu gehen. Die passive Eröffnungsphase des Muttermundes wurde verlängert, erst bei der aktiven Eröffnungsphase soll die Gebärende in den Kreissaal gebracht werden. CTGs (Wehenschreiber) unter der Geburt werden nicht mehr empfohlen. Wenn der Muttermund 4-6 cm geöffnet ist, soll es zukünftig eine Eins zu Eins-Betreuung der Gebärenden durch eine Hebamme geben. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-083.html
Fehlende Aufklärung: Studien zu Nebenwirkungen der gestagenhaltigen Spirale
Eigentlich sind Gynäkolog:innen verpflichtet, über Wirkungsweisen und Nebenwirkungen aufzuklären, wenn sie gestagenhaltige Spiralen wie die wie Mirena®, Jaidess® verschreiben. Doch dies geschieht nach wie vor nicht. Was viele beispielsweise nicht wissen: Das Gestagen wirkt nicht nur lokal in der Gebärmutter, sondern auch systemisch, also im ganzen Körper, und hat auch Auswirkungen auf die Psyche. Im Jahr 2009 empfahl die Arzneimittelkommission der deutsche Ärzteschaft (AkdÄ) den Ärzt:innen, dass künftig vor dem Einsatz auf die möglichen (psychischen) Nebenwirkungen hingewiesen wird. Diese sind Uterusperforationen, das Wandern der Spirale, Depressionen, Panikattacken und Angst, Schlafstörungen und Unruhe. Dänische Registerdaten der letzten 5 Jahre zeigten sowohl ein erhöhtes Risiko für Depressionen als auch ein erhöhtes Risiko für Suizide oder Suizidversuche im Zusammenhang mit der gestagenhaltigen Spirale. Diese Beschwerden hielten teilweise nach Entfernen an. Wichtig wäre auch, darüber aufzuklären, dass Frauen, die die erste Hormonspirale vertragen, längst nicht zwangsläufig auch die weiteren ohne Nebenwirkungen „vertragen“. Auch in der psychiatrischen Praxis sollte diesen Zusammenhängen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Und noch ein weiterer wichtiger Punkt muss beachtet werden: Frauen mit Hormonspirale haben ein erhöhtes Risiko, hochgradige Zellveränderungen am Gebärmutterhals zu entwickeln. Deutsches Ärzteblatt, Jg 117, Heft 40, 2. Oktober 2020
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